Was ist klassische Homöopathie?

 

 

Klassische Homöopathie ist eine ärztliche Heilmethode, die bei Menschen aller Altersklassen angewandt werden kann. In Österreich dürfen nur Ärzte mit Ius Practicandi Homöopathie ausüben. Nach einem Anamnesegespräch versucht der behandelnde Arzt eine individuell angepasste Arznei zu finden. Die Arzneifindung geschieht nach den Lehren von Samuel Hahnemann, dem Begründer der klassischen Homöopathie, durch das Ähnlichkeitsprinzip „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“ (similia similibus curentur).

Das Ähnlichkeitsprinzip bedeutet, das eine Arznei jene Beschwerden an Kranken heilt, die es selbst bei gesunden Menschen hervorrufen kann. Das heisst, ein gesunder Mensch nimmt die potenzierte Arznei ein, und beobachtet welche Beschwerden durch die Einnahme erscheinen.

Die Homöopathie wurde von Samuel Hahnemann (1755-1843) begründet. Er war ein deutscher Arzt, Chemiker, medizinischer Schriftsteller und Übersetzer. Er übersetzte eine Arzneimittellehre von William Cullen (ein damals sehr bekannter Mediziner), aber widersprach Cullen in seiner Theorie, das Chinarinde (die beim „Wechselfieber“ heute Malaria) eine magenstärkende Wirkung hatte, und schrieb einen Bericht dazu, über eine wiederholte Einnahme von Chinarinde von ihm selbst, die bei ihm „ alle mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome“ hervorrief-“ doch ohne die eigentlichen Fieberschauder“. Er äusserte die Vermutung, das diese Fähigkeit, vergleichbare Symptome hervorzurufen, für die heilende Wirkung der Chinarinde bei Malaria verantwortlich sein könnte.

So hat er dann bei sich, seiner Frau, seinen zahlreichen Kindern, später auch Schülern, zahlreiche Prüfungen von Arzneien durchgeführt und 1811 in seinem ersten grossen Werk publiziert.

Berühmte Patienten von Hahnemann in seiner grossen Praxis waren unter anderem Clara Schumann, Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg (Generalfeldmarschall) und Niccolò Paganini (Geiger).

Hahnemann publizierte weiterhin, wurde auch damals schon kritisiert, zum Beispiel als er in seiner neuen Lehre der Arzneipotenzierung verkündete, „das die Methode der Verdünnung mit gleichzeitiger mechanischer Bearbeitung (Schütteln, Reiben) nicht nur nebenwirkungsärmere Arzneien hervorbringe, ja das diese spezielle Methode ihre Heilkräfte erst wahrhaft aufschliesse“.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Hahnemann

 

Was bedeutet Potenz?

 

 

Hahnemann führte 1798 die Potenzierung ein, das heisst es sollte eine Arznei in Hunderterschritten verdünnt werden. Die Verdünnung von 1:100 wurde C1 Potenz genannt. Heute gibt es noch viel mehr Potenzen.

Ausgangsprodukt ist die Urtinktur, die zuerst im Verhältnis 1:10 (dh 1 Teil Urtinktur, 9 Teile Lösungsmittel = D Potenz (Dezimal Potenz) verdünnt wird, nimmt von dieser D1 wieder 1 Teil und verdünnt mit 9 Teilen Lösungsmittel 1:10 und verschüttelt,  kommt man zur D2.

Zur C (Centesimal) Potenz gelangt man, indem man 1 Teil Urtinktur mit 99 Teilen Lösungsmittel verdünnt.

Die Kombination aus Verdünnen und Verschütteln wird jeweils pro Potenzierungsschritt durchgeführt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Potenzieren_(Hom%C3%B6opathie)

 

Bei welchen Krankheiten kann Homöopathie angewandt werden? Oder Wann? 

 

 

 

  • Chronische Krankheiten (wiederkehrende Infekte, Hautkrankeiten, Kopfschmerzen,PMS..)
  • Seelische Krankheiten (Panikattacken, Schlafstörungen,..)
  • Psychosomatische Krankheiten (zB Gastritis, Asthma,..)

Homöopathie kann allein oder auch in Kombination mit Schulmedizin angewandt werden. Schulmedizin ist für mich genauso wichtig wie die Homöopathie und manchmal muss auch der Schulmedizin der Vorzug gegeben werden, falls zum Beispiel eine Krankenhauseinweisung notwendig ist, begleitend kann eine homöopathische Therapie den Heilungsverlauf positiv beeinflussen.

 

Warum Homöopathie?

 

 

Homöopathie sieht den Menschen als Ganzes, der aus Körper und Geist besteht. Somit behandelt die Homöopathie nicht nur einzelne Symptome, sondern den ganzen Menschen, also Körper und Geist. Die Schulmedizin ist unabdingbar, hat aber den Focus auf einzelne Symptome und darauf, diese zu beseitigen, aber durchaus können Schulmedizin und Homöopathie kombiniert werden (zum Beispiel nach einem Blinddarmdurchbruch muss der Patient chirurgisch versorgt werden, aber homöopathische Arzneien können den Heilungsverlauf positiv beeinflussen).